Beruf(ung) mit Herz und Verstand: Rettungsdienst
Bundesweit ist das DRK für den Rettungsdienst verantwortlich. Spezialisten sind jederzeit einsatzbereit, um Leben zu retten. Ihre Arbeit ist ein Knochenjob – jeden Tag, 24 Stunden.
Fast jede Fahrt beginnt mit gemischten Gefühlen. Jeder Einsatz ist unvorhersehbar. Welches genaue Szenario nach der Alarmierung auf die Rettungskräfte wartet, ist oft ungewiss. Jeder Rettungswagen ist mit einem Team bestehend aus mindestens zwei Einsatzkräften besetzt, oftmals sind auch Auszubildende im ersten Ausbildungsjahr mit an Bord.
Im Rettungsdienst gibt es zwei unterschiedliche Qualifikationen, die Rettungssanitäter/-innen und die Notfallsanitäter/innen. Rettungssanitäter durchlaufen eine relativ kurze Qualifizierung mit einer Dauer von 520 Stunden. Sie werden vornehmlich als Fahrer der Rettungswagen eingesetzt und unterstützten die Notfallsanitäter/innen und Notärzte am Einsatzort bei der Behandlung der Patienten. Rettungssanitäter/-innen werden auch im Krankentransport eingesetzt. Hier besetzen sie eigenverantwortlich Krankentransportwagen für die Durchführung qualifizierter Krankentransporte.
Teamleiter auf einem Rettungswagen ist immer ein/e Notfallsanitäter/-in. Dies ist die höchste nichtärztliche Qualifikation im deutschen Rettungsdienst. Die anspruchsvolle Ausbildung dauert drei Jahre. Auszubildende absolvieren 1920 Stunden theoretischen und praktischen Unterricht sowie 1960 Stunden praktische Ausbildung. Hinzu kommen 720 Stunden Praktika in einer Klinik. Die Azubis verdienen zwischen 1.120 Euro im ersten und rund 1.300 Euro im dritten Ausbildungsjahr [Stand März 2022]. Im Beruf liegt das Gehalt zwischen 3.050 und 3.700 Euro brutto [Stand März 2022], plus Zulagen, zum Beispiel für Nachtarbeit. Bundesweit ist das DRK der mit Abstand größte Arbeitgeber im Rettungsdienst und gleichzeitig der größte Ausbilder: Eigene Landesrettungsdienstschulen sorgen für den dringend benötigten Nachwuchs. Das Interesse an dem fordernden Beruf ist groß – aber der Personalbedarf ist es auch. Häufig werden Rettungswachen ausgeweitet, und zusätzliche Rettungsfahrzeuge müssen besetzt werden. Zudem arbeiten nicht alle Notfallsanitäter und Notfallsanitäterinnen dauerhaft im Rettungsdienst, einige wechseln zu Krankenhäusern oder zur Feuerwehr, oder sie beginnen ein Medizinstudium.
Allein der DRK-Kreisverband Frankenberg beschäftigt an seinen sechs Standorten für Rettungswachen und Notarzteinsatzfahrzeuge knapp über 100 Mitarbeitende im Rettungsdienst. Die Teams sind 365 Tage im Jahr dienstbereit und besetzen sechs Rettungswagen (RTW), einen Krankentransportwagen (KTW) sowie ein Notarzteinsatzfahrzeug (NEF). 2021 wurden etwas mehr als 8.000 Einsätze gezählt.
In den vergangen zwei Jahren waren die Mitarbeitenden im Rettungsdienst bedingt durch die Coronapandemie sehr stark gefordert. Neben vielen zusätzlichen Infektionstransporten kam die Belastung durch zusätzliche Schutzmaßnahmen bei jedem durchgeführten Einsatz hinzu. Auch ein wesentlich höherer Aufwand bei der Aufbereitung der Einsatzfahrzeuge musste gemeistert werden.
Mitarbeitende im Rettungsdienst müssen über fundierte medizinische Kenntnisse verfügen. Es gilt Krankentransporte zu einer definierten Leistung wie z.B. zu einer Dialysepraxis ebenso durchzuführen, wir auch schwerverletzte nach einem Verkehrsunfall adäquat zu behandeln. Hier werden hohe Anforderungen an physische und psychische Belastbarkeit der Mitarbeitenden gestellt.
Neben den medizinischen Kenntnissen sind auch Organisationstalent und gute Menschenkenntnisse gefragt. Bedingt durch die gute Verteilung der Rettungswachen über die Einsatzgebiete, sind die Mitarbeitenden in aller Regel die ersten Einsatzkräfte an den Notfallorten. Hier gilt es dann häufig die Lage zu sondieren, Lagemeldungen an die Leitstelle abzugeben und nachrückende Kräfte einzuweisen noch lange bevor es die eigentliche Patientenversorgung beginnt.
Im Bereich der präklinischen Notfallmedizin hat es in den letzten Jahren weitreichende Veränderungen gegeben mit denen sich die Mitarbeitenden auseinandersetzen mussten. Im Rahmen von sogenannten „Erweiterten Versorgungsmaßnahmen“ führen Notfallsanitäter/innen weitreichende medizinische Maßnahmen durch. Beispielsweise sind die Mitarbeitenden in der Lage nach einem schweren Trauma, wie etwa einer Beinfraktur, eine adäquate Schmerztherapie durchzuführen.
Aber auch immer mehr technische Neuerungen unterstützen die Einsatzkräfte im täglichen Einsatzgeschehen. So wird seit dem letzten Jahr auf einem Rettungswagen der Einsatz des sogenannten Tele-Notarztes erprobt. Hier wird den Einsatzkräften ein Telenotarzt über Headsets und Kamera zugeschaltet und kann die Mitarbeitenden im Einsatzablauf unterstützen und auch weiterreichende Therapien anordnen. In unserem Rettungsdienst setzen wir auf hochwertige Wechselkofferfahrzeuge mit modernster medizinischer und technischer Ausstattung, um unseren Mitarbeitern die bestmögliche Versorgung der uns anvertrauten Patienten zu ermöglichen.
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