Seniorenzentrum Battenberg
Kontakt
Einrichtungsleitung
Frau Sandra Scheer
Telefon (06452) 9348-110
Pflegedienstleitung
Frau Sara Nelles
Telefon (06452) 9348-120
Fax (06452) 9348-119
Demenz-Wohngruppe
Die Pflege und Betreuung demenziell erkrankter Bewohner stellt vollstationäre Pflegeeinrichtungen vielfach vor erhebliche Probleme. Bestehende Konzepte und Arbeitsweisen werden, insbesondere bei verhaltensauffälligen, motorisch unruhigen, mittel- und schwerstdementiell erkrankten Bewohnern, nicht mehr oder nur unzureichend gerecht.
Im Rahmen unseres Neubaus ist die Konzeption einer Wohngemeinschaft für Demenzerkrankte mit besonderem Betreuungsbedarf erfolgt. Eine anerkannte Demenz-Wohngruppe mit 14 Pflegeplätzen ist entstanden. Dadurch haben wir die Pflege, Betreuung und Alltagsgestaltung unserer dementiell erkrankten Bewohner, im Zuge des Neubaus an das bestehende Seniorenzentrum „Am Burgberg" spürbar verbessern können.
Zuspruch und Hilfestellung in allen Lebenslagen
Um Demente mit einem herausfordernden Verhalten adäquat versorgen zu können, ist der herkömmlich verhandelte Pflegeschlüssel nicht mehr ausreichend. Demenzerkrankte im fortgeschrittenen Stadium benötigen sehr viel mehr Zuspruch und Hilfestellung in allen Lebenslagen. Hier ist ein hoher Betreuungsbedarf nötig, Beobachtung über den ganzen Tag, Krisenbewältigung und das sofortige Erkennen von Stimmungsumbrüchen. Dazu müssen anvertrauten Menschen von dem zu versorgenden Personal gut kennengelernt und eingeschätzt werden. Nur dann kann häufig eine größere Krise verhindert werden.
Es geht in dieser Demenz-WG darum Milieus zu schaffen, Entscheidungen zu treffen, Prozesse zu entwickeln, Angebote zu ermöglichen und den Alltag so zu organisieren, dass die Bewohner mit einer Demenz im fortgeschrittenen Stadium
- sich wohler fühlen
- weniger Unsicherheits-, Bedrohungs- und Angstgefühle entwickeln und erleben,
- statt Zwang, Kritik und Reglementierung mehr Wertschätzung, Anerkennung und Bestätigung erfahren,
- in ihren körperlichen, emotionalen und geistigen Möglichkeiten gefördert werden,
- weniger Hektik und Stress erleben.
Die Zugangsvoraussetzungen für diese Demenz-WG sind in der Anlage A im Rahmenvertrag für die vollstationäre pflegerische Versorgung gern. § 75 Abs. 1 SGB XI geregelt.I
Bedarfsgerechte Unterbringung
In unserer Wohngemeinschaft für demenziell Erkrankte können wir 14 Senioren ein zu Hause geben. Die WG besteht aus 14 Einzelzimmern, die alle über eine eigene Nasszelle verfügen. Die Bewohnerzimmer befinden sich im 1. Obergeschoss. Alle Zimmer liegen auf einer Ebene.
Die Zimmer sind vormöbeliert und jedes Zimmer ist ausgestattet mit:
- behindertengerechter Nasszelle
- Notrufanlage
- Telefon- und Fernsehanschluss, W-LAN
- Pflegebett, Nachttisch, Kleiderschrank
- Tisch und 2 Stühle
- Es ist möglich und auch wünschenswert, dass eigene Möbel und lieb gewonnene Erinnerungsstücke mitgebracht werden.
Der Zugang zur zentralen Wohnküche ist jederzeit möglich. Durch die Anordnung des Kochblocks im mittleren Teil des Raumes ist es möglich mit den Bewohnern Teile der Mahlzeiten zuzubereiten. Die Präsenskraft kann so den Blickkontakt zur Gruppe halten. In der Wohnküche werden auch die Mahlzeiten eingenommen. Die Bewohner sitzen an ihrem angestammten Platz am Tisch. Bewohner, die sich kennen und mögen, sitzen nebeneinander.
Durch eine offene Verbindung gelangt man von der Wohnküche in eine gemütliche Sitzecke. Hier ist eine Ausweich- und Rückzugsmöglichkeit geben. Von der Wohnküche aus gelangt man barrierefrei in den Balkonbereich.
Der befriedete Gartenbereich ist mit dem Aufzug, der sich in der Demenz-WG befindet, barrierefrei erreichbar. Er befindet sich in Höhe des Untergeschosses.
Durch die Anordnung der Bewohnerzimmer in Verbindung mit Wohnküche und Therapiebereich werden großzügige Bewegungsfreiräume geschaffen, die das Umherlaufen ermöglichen und gleichzeitig Sicherheit gewährleisten. An den Therapiebereich grenzt ebenfalls ein barrierefrei erreichbarer Balkon an. Ruheplätze sind im Therapie- und Küchenbereich gegeben, so dass beim Auf- und Abwandern leichter pausiert und innegehalten werden kann mit einer guten Beobachtungsmöglichkeit des Geschehens rundum.
Durch die Raumanordnung wird eine helle und gut überschaubare Umgebung geschaffen, die Sicherheit und Wärme ausstrahlt, die Möglichkeit zur Betätigung und Kreativität, zur Kontaktaufnahme, aber auch Rückzug bietet - eine Welt also, in der möglichst wenig Ängste entstehen und in der sich die Bewohner angenommen, heimisch und geborgen fühlen können.
Die Wohnküche und der Therapieraum sind mit einer Akustikdecke ausgestattet, um eine angenehme Geräuschatmosphäre zu schaffen.
Kompetente Betreuung und Begleitung
Die für die Demenz-Wohngruppe zuständige Pflegefachkraft verfügt über eine, dem Bedarf des besonderen Personenkreises entsprechende, Fortund Weiterbildung.
Alle an der Pflege, Betreuung und hauswirtschaftlichen Versorgung der pflegebedürftigen Menschen beteiligten Mitarbeiter verfügen über die notwendigen Fertigkeiten in der demenzspezifischen bewohnerorientierten Kommunikation und Pflege.
Die Pflegehelferinnen und die Hauswirtschaftshelferinnen fungieren als Alltagsmanager. Sie sollen ihren Verantwortungsschwerpunkt darauf richten, die Bewohner in alle Alltagstätigkeiten mit einzubeziehen, sie zu selbstständigem Handeln zu motivieren und Beziehungsarbeit zu leisten. Sie fördern Orientierung und Sicherheit im Rahmen der Tagesstrukturierung.
Es wird für eine große personelle Kontinuität gesorgt, da diese Wohngruppe ihren eigenen Personalpool hat. Es wird im Bezugspflegesystem gearbeitet. Die Präsenzkräfte werden nur unter fachlicher Anleitung der zuständigen Pflegefachkraft tätig.
Durch einen Facharzt für Psychiatrie aus dem Zentrum für Soziale Psychiatrie Vitos Haina (Kloster) werden unsere Bewohner ärztliche begleitet. Es finden regelmäßige Visiten statt.
Durch den erhöhten Pflege- und Betreuungsschlüssel ist eine bedarfsgerechte individuelle Versorgung unserer dementen Bewohner möglich, die zu einer hohen Bewohnerzufriedenheit und -sicherheit führt. Hier ist die Möglichkeit gegeben, würdig und zufrieden ihren letzten Lebensabschnitt zu verbringen.
Im Umgang mit dementen Bewohnern sollen sich Wertschätzung und Verständnis zeigen, seine Würde ist zu achten und er soll so angenommen werden, wie er ist. Denn er ist nicht in der Lage, sein Verhalten zu ändern.